Kaum in Mendoza angekommen geraten wir an den ersten Trekking-Shop. Wir erkundigen uns nach den Voraussetzungen für eine 3-tägige Tour ins Aconcagua Gebiet. Der Verkäufer versucht unsere Bedenken zu zerstreuen, alles ist ganz unkompliziert, Turnschuhe und Schlafsack genügen. Wir buchen sofort und um Bar bezahlen zu können, malträtieren wir einen Bancomaten (in Argentinien ist nur ein Geldbezug von max. 300 Pesos = 100 Sfr. möglich, dies dafür x-Mal und auch mit x-Gebühren!).
Gut schweizerisch stehen wir Donnerstagmorgens Punkt 9.00 Uhr, wie abgemacht, vor dem Trekkingladen. Unsere Ausrüstung (ein wenig Wäsche zum Wechseln, Windjacke, Pulli und Zahnbürste) hat in zwei kleinen Velorucksäcken Platz, der Schlafsack kommt oben drauf. Mit einer halben Stunde Verspätung öffnet der Laden und gleichzeitig kommt unser Tourbus. Der Guide erkundigt sich nach unserer Ausrüstung und erstarrt beim Anblick der herzigen Rucksäckchen. Wo sind Kappe, Handschuhe, Schlafmatten und ganz wichtig die Bewilligung für den Nationalpark? Bald wird auch uns klar, dass wir auf 3400 m.ü.M. nicht in einer Berghütte, sondern in einem Zelt übernachten. Handschuhe und Matten bekommen wir vom Trekkingladen und quetschen sie in und an unser Gepäck. Die Bewilligung müssen wir später für 300 Pesos vor Ort beziehen.
Bald haben wir unsere 5 Mitreisenden von verschiedenen Hotels eingesammelt und erfahren von ihnen, dass sie beim Kauf dieser Tour eine längere Liste mit wichtigen Details betreffend Ausrüstung und Verpflegung bekommen haben. Dementsprechend hochgebirgsmässig sieht deren Kleidung und Gepäck aus. Leicht irritiert hoffen wir, dass wir mit unseren wenigen Dingen mithalten können und überleben werden. 
Auf 2800 Metern Höhe beginnt unser Aufstieg ins Basislager Confluencia. Bei strahlendem Sonnenschein wandern wir kurzärmlig los und geniessen nun endlich diese herrliche Bergwelt per Pedes und zum Greifen nahe. Von Beginn an werden wir von unseren "treuen Freunden" begleitet: 5 streunende Hunde, die hechelnd und winselnd um unsere Füsse stolpern und wie tote Fische stinken. Unsere Tierliebe wird während drei Tagen auf eine harte Probe gestellt.
Im Lager angekommen stellen wir unsere Zweierzelte auf und richten uns häuslich ein. Im Kochzelt gibt es einen Begrüssungsapéro mit Tee, Kaffee, Guetzli und Oliven. Bald werden wir mit einem kitschigen Sonnenuntergang verwöhnt. Unsere zwei Guides kochen währenddessen das Nachtessen (Suppe und Spaghetti Bolognese) und ein feiner Gasduft breitet sich im Zelt aus. Als wir müde zu unserem Zelt gehen, schauen wir in einen Himmel, übersäht von tausenden, klar funkelnder Sterne. Nun wird es merklich kühl und nachts im Schlafsack überlegen wir uns sehr gut, ob wir die arschkalte Wanderung aufs WC-Häuschen auch wirklich unternehmen wollen oder nicht.
Am zweiten Tag geht's bei schönstem Wetter zum Plaza Francia (über 4000 m.ü.M.) am Fusse des Aconcagua. Der Weg dorthin ist eigentlich eine leichte Bergwanderung, aber die immer dünner werdende Luft setzt uns zu und am Ziel sind wir erschöpft und sehr froh über eine längere Siesta. Belohnt werden wir mit einem imposanten Blick in die gletscherbehangene Wand des Aconcagua, inbegriffen einige wunderschöne Lawinenniedergänge.
Am Morgen des dritten Tages kratzen wir das Eis vom Zelt und packen unsere sieben Sachen. Beim Abstieg geniessen wir ein letztes Mal die uns so sehr ans Herz gewachsenen Felsen und Gipfel. Dank der sehr guten Wetterlage sind wir mit unserem Minimalgepäck gut durchgekommen, nicht auszudenken wenn die Tour 2 Tage später stattgefunden hätte, dann gab es Gewitter und in den Bergen fiel Schnee. Ein herzliches Dankeschön geht an unsere gut ausgerüsteten Trekkingkollegen, die uns in den kleinen Pausen mit ein paar Dörrfrüchten oder Keksen durchfütterten.