Ein absolutes Muss in Salta ist der Tren a las nubes (Zug in die Wolken), der von 1'200m auf spektakuläre Weise bis auf 4'200m hochklettert. Am 24. Mai ist es soweit, der Zug fährt zum ersten Mal seit über einem halben Jahr und der vereinsamte Bahnhof wird auf Hochglanz poliert. (Anmerkung der Redaktion: Argentinien verfügt über ein enormes Eisenbahnnetz, das leider seit Jahren nicht mehr in Betrieb ist, uns aber in Form von verlassenen Bahnhöfen und rostigen Schienen, Brücken und Warnschildern auf unserer ganzen Reise begleitet.) 
Morgens um 06:15 Uhr treffen die vielen Reiselustigen ein und wir werden mehr oder weniger geordnet auf unsere reservierten Plätze verfrachtet. Pro Waggon gibt es zwei Zugsbegleiterinnen, die uns auf Spanisch und Englisch Informationen geben oder Sehenswürdigkeiten erklären, wobei wir die spanische Version viel besser verstehen als die, die eigentlich Englisch sein sollte. Pünktlich um 07:00 Uhr geht es los und wir werden angewiesen die Jalousien zu schliessen, dies zu unserer eigenen Sicherheit (?!). Überhaupt wird die Sicherheit gross geschrieben und so werden wir von zwei Sicherheitsfahrzeugen (sie sind auch mobile Barrieren) und einem Krankenwagen auf der Strasse begleitet. Kurz vor Sonnenaufgang ist die Gefahr vorbei und wir dürfen endlich die Fenster öffnen. Die nächsten 6 Stunden fahren wir durch traumhafte Berglandschaften und geniessen die Fahrt im vollen Zug in vollen Zügen. 
Kurz vor dem Ziel, bei einer ausgedienten Kupfermine, bleibt der Zug stehen, wir werden im 15 Minuten Takt vertröstet, sehen draussen die Techniker nervös hin- und hergehen und bald wird klar: Unsere Lok ist am Ende und muss ersetzt werden. Während der ganzen Wartezeit dürfen wir den Zug zu unserer eigenen Sicherheit nicht verlassen. Nach 2 Stunden geht es weiter und wir kommen doch noch zu unserem Höhepunkt: Wir fahren über das schwindelerregend hohe Viadukt La Polvorilla. 
Auf der Rückkehr halten wir in San Antonio de los Cobres, ein einfaches Minenarbeiterstädtchen auf 3'775m Höhe, eingebettet zwischen kargen Hügeln. Zu unserer eigenen Sicherheit dürfen wir uns nur in einem vom Zugspersonal abgegrenzten Areal rund um den Bahnhof bewegen. Uns fasziniert dieser Ort, es ist klar, hierher kommen wir auf eigene Faust zurück. 
Dank unserer Verspätung geht bald die Sonne unter, es wird stockdunkel, nicht einmal die Umrisse der Berge sind erkennbar, hinzu kommt ein immer häufigeres Ruckeln des Zuges, unmotivierte Stopps und längere Pausen. Die schon leicht säuerliche Luft wird immer dicker und stickiger, die Stimmung unter den Reiselustigen wird nicht besser, langsam entsteht ein Gelage von schlafenden oder ins Leere starrenden Passagieren. Wir verdrücken uns in den Speisewagen, amüsieren uns bei einer weiteren Flasche Rotwein und galgenhumoren mit dem überforderten Zugspersonal. Nach 20 Stunden sind wir zurück in Salta. Der Zug entleert sich und der längste Tag geht zu Ende.